Der Pygmalion-Effekt - der Einfluss Ihrer inneren Einstellung als Führungskraft
„Wenn wir … die Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter; wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.“
Goethe
Im Jahr 1965 entdeckten die Psychologen Robert Rosenthal und Leonore Jacobson den inzwischen berühmt gewordenen Pygmalion-Effekt, mit dem der Einfluss von Lehrern auf Schüler beeindruckend nachgewiesen wurde:
Im Rahmen des Experiments erklärte Rosenthal den Lehrern, dass bestimmte Schüler überdurchschnittlich begabt seien, obwohl es sich dabei um eine zufällige Auswahl ganz normaler Schüler handelte. Der Unterschied zu anderen Schülern existierte also nur im Bewusstsein der Lehrer. Nach acht Monaten stellte sich heraus: Bei den als überdurchschnittlich bezeichneten Schülern fanden deutliche Leistungssteigerungen statt.
Rosenthal resümierte: Menschen, die eine positive Erwartung an andere haben, beeinflussen diese entsprechend über positive Körpersprache, höhere Anforderungen sowie mehr Lob und Zuwendung.
Bezogen auf den Unternehmensalltag heißt das: Was Sie von Ihrem Mitarbeiter erwarten, wird er auch in etwa leisten. Sie haben eine ganz bestimmte innere Einstellung zu Ihrem Mitarbeiter, die Sie unbewusst ausstrahlen. Er passt sein Verhalten, wiederum unbewusst, an – mit dem Resultat, dass er Ihre Erwartung erfüllt. Diese Erwartungshaltung wirkt im Positiven wie im Negativen: Wünschen Sie sich konstruktive Ergebnisse Ihrer Mitarbeiter, dann beginnen Sie mit einer konstruktiven Einstellung zu Ihren Mitarbeitern. Loben und wertschätzen Sie Ihre Mannschaft aufrichtig, signalisieren Sie ihr Vertrauen und die Erwartung, selbst hochgesteckte Ziele zu erreichen.
Übrigens: Selbstverständlich gilt der Pygmalion-Effekt auch in der Familie.