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Deeskalationsstrategien

Die 6 Deeskalationsstrategien im Detail

1. Flucht

Eine evolutionär sinnvolle Strategie zur Konfliktlösung ist die Flucht. Besonders wenn Ihr Gegenüber im Konflikt stärker ist, handelt es sich bei der Konfliktlösung durch Flucht um eine lebenserhaltende Strategie. Und auch in Ihrem Berufsalltag kann es in bestimmten Situationen sinnvoll sein, das Weite zu suchen. Schwierig und sogar schädlich für alle Beteiligten wird es, wenn Flucht mangels fehlender anderer Strategien zur alleinigen Strategie der Konfliktlösung wird. Mit den fünf weiteren Deeskalationsstrategien erweitern Sie Ihren Gestaltungsspielraum.

2. Kampf

Auch der Kampf ist eine wichtige Konfliktlösungsstrategie, die immer wieder zurecht angewendet wird. Speziell in Ihrem Berufskontext dürfte Kampf allerdings nicht zielführend sein. Zumindest dann nicht, wenn es darum geht, gemeinsam mit Ihrem Gegenüber eine gemeinsame Lösung zu finden. Denn die Strategie kämpfen produziert auf jeden Fall Verlierer. Und selbst der vermeintliche Gewinner hat seinen Sieg schon oft als Anfang vom Ende erlebt, denken Sie nur an den seit der Antike bekannten Pyrrhussieg. Auch das Gegenteil von Kampf führt nicht zum Sieg, wie die nächste Strategie zeigt.

3. Nachgeben

„Der Klügere gibt nach“ ist das Leitbild derer, die sich schnell zurückziehen, wenn sie ihre Interessen nicht auf der Stelle durchsetzen können. Das Ergebnis ist aber ein anderes: Gibt der Klügere nach, herrschen die Dummen. Natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen Nachgeben von großer Reife zeugt. Aber als Dauerstrategie ist auch nachgeben nicht geeignet. Es ist selbstverständlich in Ordnung, Ihre Interessen und die Ihres Unternehmens zu vertreten.

4. Delegieren

Delegieren bekommt als Konfliktlösungsstrategie regelmäßig dann große Aufmerksamkeit, wenn sich die beiden Konfliktparteien nicht einigen können und einen Schlichter einbeziehen. Besonders in festgefahrenen Situationen, wenn zwei Personen oder Parteien sich über die Verteilung von Ressourcen nicht einig werden, ist die Hinzuziehung einer dritten Instanz sinnvoll. Nachteil dieser Strategie ist für beide Konfliktparteien, dass sie die Lösung zum Teil aus der Hand geben.

5. Verhandeln / Kompromiss finden

Verhandeln erfordert einen hohen Reifegrad der Beteiligten. Sie bewegen sich nicht mehr auf dem emotional gesteuerten Niveau, auf dem die Optionen Kampf, Flucht oder Nachgeben angesiedelt sind. Sie kommen Ihrem Gesprächspartner entgegen, damit dieser sich Ihnen öffnet und auch Ihnen entgegenkommt. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie Ihr ursprüngliches Ziel im Auge behalten und sich nicht auf einen faulen Kompromiss einlassen.

6. Konsens: Einigen als Königsstrategie

Die einzige Konfliktlösungsstrategie, die keine Verlierer produziert und gleichzeitig ein gutes Sachergebnis liefert, ist der Konsens: Sie einigen sich mit Ihrem Gesprächspartner. Diese Strategie erfordert den höchsten Reifegrad und auch ein hohes Maß an Kreativität. Denn auch hier steht am Anfang zunächst ein Konflikt. Allerdings sind die beiden Gesprächspartner in der Lage, die Ursachen des Konflikts zu realisieren und zu analysieren. Und das ist die Grundlage, auf der Lösungen gefunden werden können, die jenseits der zunächst angenommenen Prestigegewinne oder Verteilungserlöse liegen. Voraussetzung dafür ist, dass mindestens eine der in den Konflikt involvierten Personen die Möglichkeit des Konsenses in Betracht zieht und bewusst die Ebene der unbewussten oder zumindest unterbewussten Bewertungen verlassen kann.

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