Rapport: Spiegeln und Führen

Kinder und Mitarbeiter lernen weniger das, was ihnen ihre Eltern oder Vorgesetzten sagen, dafür lernen sie umso mehr, was sie ihnen vorleben. Ursache dafür sind die sogenannten Spiegelneuronen, im Jahr 1995 von dem italienischen Professor Giacomo Rizzolatti und seinen Mitarbeitern entdeckt wurden:  

Das sind spezielle Neuronen in unserem Gehirn, die spiegelbildlich Gefühle oder Körperzustände anderer Menschen in uns wachrufen, zum Beispiel beim Gähnen. Diese phänomenalen Spiegelneuronen spiegeln das Verhalten der Menschen, mit denen wir in Kontakt stehen.  

Die Spiegelneuronen sind die Erklärung für 

  • unsere Freude, wenn wir – vor dem Fernseher sitzend – mit unseren Lieblingsportlern mitfiebern,  
  • unser Schmerzempfinden, wenn wir andere dabei beobachten, wie sie sich verletzen, und 
  • unser Lächeln, wenn wir beispielsweise von Kollegen angelächelt wurden (das gilt auch für Gähnen und schlechte Stimmung).  

Möchten Sie im Radio einen bestimmten Sender hören, müssen Sie die entsprechende Frequenz einstellen, ansonsten hören Sie nur Rauschen. Das gleiche Prinzip gilt, wenn Sie mit anderen Menschen kommunizieren: Nur wenn Sie die gleiche Wellenlänge finden, können Sie Ihren Gesprächspartner für sich gewinnen. Unbewusst imitieren wir über die Spiegelneuronen unseren Gesprächspartner sowieso, um uns in ihn hineinfühlen zu können.  

Nutzen Sie dieses Wissen, indem Sie ganz bewusst und gezielt Ihren Gesprächspartner nachahmen: Beugt er sich nach vorn? Dann tun Sie es auch. Schlägt er die Beine übereinander? Tun Sie es ihm gleich. Spiegeln Sie beispielsweise auch seine Sprechgeschwindigkeit, das Vokabular und insbesondere die Körpersprache, damit stellen Sie eine starke Beziehung zu ihm her.  

Unzählige Versuche beweisen, dass Ihrem Gesprächspartner Ihr Nachahmen nicht auffällt, sondern dass vielmehr in nahezu allen Fällen ein besseres Verhältnis zu ihm aufgebaut wird. Spiegeln bedeutet also ein Annähern von Stimme, Stimmlage und Körpersprache an den anderen, um eine gleiche Wellenlänge und eine harmonische Stimmung herzustellen. Sie sind Ihrem Gesprächspartner sympathisch, er ist offen für Ihre Angelegenheiten und kann großzügig mögliche inhaltliche Schwächen Ihres Anliegens übersehen. 

Beobachten Sie sich in nächster Zeit einmal selbst im Gespräch mit anderen Menschen. Sie werden entdecken, dass Sie sich dank Spiegeltechnik mit Ihren Gesprächspartnern einfach besser verstehen. Wichtig: Mit Spiegeln ist kein Nachäffen gemeint, sondern ein Sich-auf-den-anderen-Einlassen. 

Wenn Sie auf der gleichen Wellenlänge mit Ihrem Gesprächspartner sind, können Sie einen Schritt weiter gehen: Das heißt, dass Sie im Gespräch die Führungsrolle, beispielsweise körpersprachlich und durch Fragen, übernehmen. Über diesen Weg können Sie jetzt das Gespräch in Ihrem Sinne führen 

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