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Rollenverständnis einer Führungskraft

Im vergangenen Mini-Skript haben wir uns die fünf Rollen einer Führungskraft von Wladislaw Jachtchenko angeschaut. Viele weitere Autoren haben sich mit diesem Thema beschäftigt, u.a. Robert Quinn, der das Konzept des „Competing Values Framework“ entwickelt hat (also sinngemäß einen Rahmen konkurrierender Werte für Führungskräfte). Dieser Ansatz beschreibt acht Führungsrollen, die wir in unserem Seminar besprochen haben und die auch für Sie als Supervisor einen geeigneten Rahmen bilden. Dabei geht es um die Frage, welche Rollen von Führungskräften wirklich notwendig für den Erfolg eines Unternehmens sind (Basis dieses Skriptes ist der Aufsatz „acht Rollen einer Die Führungskraft“ der Seite business-wissen.de).

Zwei Dimensionen stellen dabei übergeordnete Prinzipien dar, um die Effektivität von Organisationen zu beschreiben: Eine Dimension mit den Polen Flexibilität und Stabilität sowie eine mit den Polen interner und externer Fokus (siehe Abbildung auf dieser Seite).

Diese Pole schließen sich gegenseitig aus, denn wer den Fokus nur nach außen richtet, wird zwar sich bietende Wachstumschancen am Markt erkennen, kann dabei jedoch den internen Fokus übersehen, der sein Team durch übermäßiges Beanspruchen möglicherweise in den Burnout treibt. Wer wiederum kreativ eine Veränderung nach der anderen in seinem Team durchführt, vernachlässigt womöglich die Teamstabilität – mit dem Ergebnis eines hohen Krankenstands und einer hohen Fluktuation.

Eine erfolgreiche Führungskraft versteht es, mit den Polen zu balancieren. Nach Robert Quinn ergeben sich aus den Achsen mit den jeweiligen Polen vier Quadranten, die entgegengerichtete Konzepte darstellen: Konkurrenz vs. Kooperation und Kontrolle vs. Kreativität. Diesen ordnet Quinn jeweils zwei Rollen zu:

Moderator / Facilitator

Eine Führungskraft in der Rolle des Moderators / Facilitators ermuntert zu Teamarbeit, strebt Konsens an und handelt Kompromisse aus, indem sie Konflikte moderiert. Sie agiert prozessorientiert und unterstützt kollektive Anstrengungen. Ein Moderator / Facilitator kümmert sich um das Arbeitsklima und führt Entscheidungen herbei.

Ratgeber / Mentor

Eine Führungskraft in der Rolle des Ratgebers / Mentors ist sich individueller Bedürfnisse bewusst, hört aktiv zu, lobt, unterstützt legitime Wünsche und versucht, die persönliche Entwicklung des Einzelnen zu unterstützen. Sie kümmert sich durch Fürsorge, Empathie und Verständnis um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei ist die Führungskraft offen, hilfreich, flexibel, loyal und fair. Hohe soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz zeichnet sie aus (erinnern Sie sich – das ist der dritte Hebel 😃).

Koordinator

Eine Führungskraft in der Rolle des Koordinators pflegt Strukturen, erstellt Pläne und Prozesse und achtet darauf, dass Regeln und Standards eingehalten werden. Durch ihre Zuverlässigkeit sorgt sie für Kontinuität, erledigt lästigen Papierkram und sorgt für klare Budgetverteilungen. Ihr Erfolgsrezept: Unbeeindruckt von Wahrnehmungsverzerrungen mit Augenmaß konstant Informationen prüfen und die richtigen Schlüsse ziehen.

Kontrolleur

Eine Führungskraft in der Rolle des Kontrolleurs sammelt und verteilt detaillierte Informationen, prüft Leistungen, sorgt für Kontinuität und bearbeitet schriftliche Vorgaben. Ein Kontrolleur ist ein guter Analytiker, dem das Lösen logischer Probleme leichtfällt.

Produzent

Eine Führungskraft in der Rolle des Produzenten ist aufgaben- und ergebnisorientiert. Sie motiviert Verhalten, das sich direkt in den Ergebnissen niederschlägt, zeigt Verantwortlichkeit und bringt in ihrem gesteckten Rahmen Aufgaben zu Ende.

Regisseur

Eine Führungskraft in der Rolle des Regisseurs plant und definiert die Aufgabenteilung, setzt Ziele und formuliert klare Erwartungen. Sie erkennt Probleme und wählt zwischen Alternativen, um diese zu lösen. Dazu erarbeitet sie Strategien und Regeln, bewertet Leistungen und gibt Instruktionen.

Innovator / Erneuerer

Eine Führungskraft in der Rolle des Innovators ist kreativ und erleichtert Veränderungen. Sie macht neue Perspektiven für die Zukunft aus, bereitet Veränderungen vor und führt diese ein. Dadurch bringt sie frischen Wind ins Team.

Vermittler

Eine Führungskraft in der Rolle des Vermittlers ist politisch klug, übt Einfluss nach außen aus, akquiriert Ressourcen und erhält die externe Legitimation des Teams durch die Entwicklung und Pflege eines externen Netzwerks. Als Repräsentant ihres Teams ist hierbei ihr Auftreten wichtig.

Fazit

Es gibt insgesamt acht Rollen, die eine erfolgreiche Führungskraft ausfüllen sollte. Dies schließt den in den Führungsrollen innewohnenden Konflikt ein, entgegengesetzte Rollen zugleich auszuüben. Ziel ist, alle Rollen situationsangemessen und gegebenenfalls parallel ausfüllen zu können.

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